Die berühmten Ski-Söhne Stubens
Die berühmten Ski-Söhne Stubens

Die berühmten Ski-Söhne Stubens

Wo alpiner Skisport Geschichte schrieb – und Legenden geboren wurdenIn einem kleinen Bergdorf mit kaum 100 Einwohnern wurde der Skisport revolutioniert. Zwei Brüderpaare aus Stuben am Arlberg – darunter der legendäre Hannes Schneider – prägten mit Pioniergeist, technischem Know-how und filmreifen Abfahrten die Entwicklung des modernen Skifahrens. Vom Stemmbogen bis zum Arlberg-Stil, von historischen Skifilmen bis hin zu weltweiten Skischulen reicht ihr Erbe – tief verwurzelt in Stuben und spürbar bis heute: auf jeder Abfahrt, in jedem Schwung, im alpinen Lebensgefühl, das hier seinen Ursprung hat.

Die berühmten Ski-Söhne Stubens – Zwei Brüderpaare waren es, welche ihre Skitalente in die Welt trugen. Alle vier hatten eines gemeinsam, sie kamen aus dem 100 Seelen Bergdorf Stuben am Arlberg. Sie trugen maßgeblich dazu bei, dass aus dem Säumerdorf die „Wiege des alpinen Skilaufs“ wurde.

Hannes und Friedrich Schneider – ersterer ist der Meister des Skilaufs und hat mit der Erfindung des Stemmbogens und in späterer Folge mit seiner „Arlberg-Technik“ das Fundament für die heutige weltumfassende Skischule gegründet. Die St. Antoner hatten mehr touristische Möglichkeiten als die Stubner und so holten sie den jungen Schneider zu sich, welcher dort die erste Skischule Österreichs gründete. Er gelangte auch zu Weltruhm als Hauptdarsteller in über 15 Filmen, wie „Fuchsjagd“, „Der weiße Rausch“, „Berg des Schicksals“, etc. und auch Skilehrfilme wie „Die weiße Kunst“ wurden mit ihm gedreht. Sein Heimatdorf diente zu großen Teilen als Filmkulisse und durch ihn wurde Stuben auch zur „Wiege der ersten Bergsport Spielfilme“. Er bildete durch seine einmalige Persönlichkeit und einzigartiges Skitalent die Grundlage für den heutigen internationalen Skitourismus. Sein mit Arnold Fanck 1923 geschriebenes Buch „Wunder des Schneeschuhs“ wurde sogar ins japanische übersetzt.

Bruder Friedrich war erster Abfahrtssieger des Arlberg-Kandahar-Rennens, welches es heute noch gibt und von Hannes Schneider gegründet wurde. Auch er spielte in einigen der Berg-Spielfilme mit. 1924 gründete Friedrich Schneider die Skischule Stuben am Arlberg, eine der ersten Skischulen der Welt. Diese übergab er 1928 an Albert Walch und leitete mit einer (Kriegs-) Unterbrechung bis 1969 die Skischule Zürs.

History 2 1.skikurs Zürs 2000px

Dann waren da noch Willi Walch und sein älterer Bruder Emil. Willi Walch wirkte bei vielen Skifilmen als junger tollkühner, jedoch namenloser Fahrer mit. Später gewann er heute noch bedeutende Rennen wie: Kitzbühel (Abfahrt und die Kombination), Garmisch (Abfahrt), Wengen (Kombination). Er hielt sich sehr oft in der Skiwerkstatt des Hannes Schneider auf. Dort entstand auf seine Anregung die Willi Walch-Bindung. Wenn Luis Trenker Stuben besuchte, so ging er gerne mit Willi zum Ski fahren, dieses Erlebnis erwähnte der Südtiroler sogar in einem seiner Bücher. Luis Trenker drehte seine Filme „Berge in Flammen“ und „Der verlorene Sohn“ zum großen Teil in Stuben.

Emil Walch war ebenfalls ein erfolgreicher Skirennläufer. Als Emil seine Rennläuferkarriere beendete und seinem gelernten Beruf als Ofenbauer wieder nachging, überwog sein unternehmerisches Talent. So übernahm er auch das „Gasthaus zum Mondschein“, so hieß es damals, von seinem Bruder Fridolin, in welchem heute noch im Original ein von ihm errichteter Kachelofen im Restaurant in der Alten Gaststube erhalten ist.

Aufgrund der Weltwirtschaftskrise Ende der 1930er Jahre konnte eine 5 köpfige Skilehrergemeinschaft, das Hotel Lorünser in Zürs erwerben, darunter die beiden Stubner Friedrich Schneider und Emil Walch und die Zürser Skilegende Herbert Jochum, dessen Familie das Hotel heute besitzt. Nebenher war der mit zwei Fremdsprachen gesegnete Emil weltweit als privater Skilehrer und Bergführer wohlhabender Gäste im Einsatz. Er war maßgeblicher Initiator für den Bau des Schiliftes „Albonabahn“ in Stuben, dessen erster Geschäftsführer er war. Die Errichtung dieses Liftes in solch exponiertem Gelände war damals ein Meisterstück des Seilbahnbaus und sie begründete den qualitativen Wintertourismus in Stuben und der Arlberg-Region.

Hannes Schneider hingegen wurde im Jahr 1930 vom damaligen Kronprinzen Chichibu für einige Wochen nach Japan bestellt, um dort durch Vorträge und praktischen Unterricht den Skilauf als Volkssport zu etablieren. Die Wahl fiel auf ihn, weil die Arlbergschule schon damals Weltruf genoss.

1936 hielt er auf Wunsch des Amateur-Ski-Clubs New York in Amerika Skitechnische Vorträge. Dieser Besuch förderte den Besuch amerikanischer Skiläufer für Österreich.

History Hannes Schneider Japan (5) 1600px

1939 wanderte Hannes Schneider nach Amerika aus und gründete in der Folge in North Conway am Mount Cranmore die Skischule Hannes Schneider. Dies war die „Geburtsstunde des modernen Skilaufs in Amerika“ und ihn nannte man den „Vater des modernen Skilaufs“.

Ihm zu Ehren wurde im Dezember 2012 in Stuben am Arlberg, seinem Geburtsort, eine Bronze-Statue errichtet, welche an sein bewegtes Leben und seine weltweiten Verdienste um den alpinen Schilauf erinnern soll.

Eine Original Statue befindet sich auch in Mondschein`s Alter Gaststube.

„So macht man das“

Als er 1907 nach St. Anton geholt wurde, wusste auch er nicht wie man das Skifahren erklären könnte. Er fuhr den Schwung einfach vor und seine damals noch spärlichen Schüler hatten es nachzumachen. Ein reines Vorführen und Imitieren, was der Ausnahmekönner Johann Schneider und seine Schüler da fabrizierten. In dessen Freizeit feilte „Johann“, aus dem erst viel später der legendäre „Hannes“ wurde, an seiner Technik. Nach dem ersten Winter war man mit Schneider zufrieden und er wurde von Carl Schuler weiter angestellt. Im Sommer arbeitete der damals 18-jährige als Bergführer und lernte dort auch Baron Josef Bees kennen, der ebenfalls als besonderer Förderer galt. Im zweiten Winter begann Schneider die einzelnen Übungen detailliert zu erklären. Durch seine höchst schnelle Fahrweise, erkannte Schneider, dass durch Hockefahren die Schwerkraft näher am Boden war und die Stürze so harmloser wurden. Außerdem mussten durch diese Fahrweise die Ski nicht mehr so gekantet werden und die Folge davon war leichteres Schwingen. Durch diese Selbstausbildung kam Schneider zum späteren Stemmkristiania. Er stellte die komplette Unterrichtsmethode um. Der einzige Haken an der Sache, dieses Skilaufen wurde damals als unschön betrachtet. Damals wurde gefordert, schön, aufrecht und in militärischer Haltung durchs Ziel laufen. Schneider pfiff auf diese Forderungen. Die breite Skiführung mit tiefer Hocke brachte Schneider bei den Österreichischen Skimeisterschaften am Bödele auch Sprüche wie „Pfui Schneider, wie kann man so hässlich Skilaufen“ entgegen. Dieser hielt an seiner Technik fest, revolutionierte diese und sollte Recht behalten. Er gewann die meisten seiner folgenden Rennen und in den folgenden Wintern kamen auch mehr Skischüler. Dies hatte zur positiven Folge, dass 1912 der erste Hilfsskilehrer angestellt wurde. Die Schüler wurden erstmals in Leistungsgruppen eingeteilt. Im I.Weltkrieg musste Schneider beim Artillerieregiment Kaiser Nr. 14 einrücken, konnte kurz darauf aber wieder abrüsten, da dringend ein Skilehrer in St. Anton gebraucht wurde. Bei der allgemeinen Mobilisierung 1914 kam er zum Regiment nach Trient, beim Ausbruch des italienischen Krieges musste Schneider an die Front. Im Oktober 1916 traf er zufällig auf einen ehemaligen Skischüler Oberleutnant Paul Passini. Dieser ließ Schneider Kurse am Monte Bondone abhalten. Die Erfahrungen mit den vielen Rekruten, konnte Schneider auch nach dem Krieg in die Entwicklung seiner Unterrichtsmethoden einbringen. Während andernorts noch der Telemarkstil unterrichtet wurde, konzentrierte sich Schneider auf den Stemmbogen, Vorläufer des heutigen Parallelschwunges. Nachdem der nunmehr als „Hannes“ bekannte Schneider Ludwina Seeberger heiratete (2 Kinder Herbert und Herta), wurde er mit dem berühmten Filmproduzenten Arnold Fanck bekannt gemacht. Fanck drehte etliche Filme über die Arlbergtechnik und gemeinsam brachten die beiden 1926 das Lehrbuch „Wunder des Schneeschuhs“ auf den Markt. In der Folge spielte „Hannes“ in über zehn Filmen mit. Der erste vertonte Skifilm wurde 1931 am Arlberg gedreht und dieser war zugleich die letzte große Filmrolle von Schneider. Darin spielte Schneider den Skilehrer einer „kessen Berliner Göre“ gespielt von Leni Riefenstahl, die ihm für die Präsentation für sein späteres Japan-Buch noch zum Verhängnis werden sollte. Die Unterrichtsmethode Schneiders wurde zur dominierenden Lehrtechnik und der Arlberg die „Skihochschule der Welt“. Die Skischule war inzwischen auf 30 Skilehrer angewachsen und die Skischule brachte bekannte Namen wie Rudi Matt, Friedl Pfeifer oder Pepi Jennewein hervor. Am 31. Jänner 1930 wollte Schneider nach einem anstrengenden Skikurs wie gewöhnlich seinen Kaffee in der „Post“ trinken. Ein alter Stammgast erwartete ihn schon mit folgender Neuigkeit: „Geh sofort nach Haus. Es ist ein Telegramm aus Japan für dich eingelangt. Du sollst nach Tokyo kommen.“ Nach „Freigabe“ seiner Frau machte sich Schneider schon bald auf den Weg um nach abenteuerlicher Reise über Berlin, Moskau und China am 15. März in Tokyo ankam. Der vierwöchige Aufenthalt in Japan waren von einem dichten Programm gedrängt. Empfänge bei den Thronfolgern, Vorträge, Skikurse und Radiovorträge standen auf dem Programm. Auch Skifabriken besuchte Schneider und gab Ratschläge: „Baut den Ski etwas breiter und länger!“. Die Japaner taten es.

Nach einmonatiger Rückreise kehrte Schneider nach St. Anton zurück. Die Japan Reise war der endgültige Durchbruch. Skidemonstrationen im Madison Square Garden in New York bei dem Benno Rybizka und Otto Lang ebenfalls mitwirkten brachten in der Folge sogar Filmstars am Arlberg. Jeder wollte vom „Skimeister“ lernen, allerdings war nicht alles Gold was glänzte. Schneider, der bekennende NSDAP-Kritiker wurde 1934 von der Zeitschrift „Der Rote Adler“ massiv angegriffen. Auch viele Neider aus dem Skilehrervolk sympatisierten mit der noch illegalen NSDAP und hatten „Blut geleckt“. Viele behaupteten, Schneider zahle die Skilehrer nicht gerecht und wolle St. Anton „an sich reissen.“

Der „Anschluss“ 1938 sollte Schneiders Leben grundlegend verändern. Er wurde verhaftet und ins Landecker Gefängnis gebracht. Nach der Verhaftung des „Skimeisters“ folgte ein weltweiter Aufschrei. Nach sechswöchiger Haft und dank vieler prominenter Personen, die sich für Schneider einsetzten, kam er in Garmisch Partenkirchen unter. Benno Rybizka, der bereits in New Hampshire/USA eine Skischule leitete, versuchte ihn in die USA zu lotsen. Nun trat ein einflussreicher US-Bankier in Erscheinung, Harvey Dow Gibson. Gibson der aus North Conway einem kleinen Skiort drei Stunden östlich von Boston entstammte gelang es Schneider und seine Familie in die USA zu holen. Die Gegenleistung bestand darin, für das Deutsche Reich einen Kredit zu beschaffen, den die Nazis dringend benötigten. Gibson war Leiter der Präsident der New Yorker Banken, Direktor der „Deutschen Kredite“ und kannte dadurch den deutschen Finanzminister Schacht. Gemunkelt wurde auch, dass Gibson zusätzlich knapp drei Millionen Dollar bereit gestellt hätte. Er wollte um jeden Preis den „Skimeister“ nach North Conway holen und das im Aufbau befindliche Skizentrum am Cranmore Mountain weltweit bekannt machen.

History Hannes Schneider Japan (4) 1600px

Die Ski-Legenden von Stuben | Wiege des alpinen Skisports am Arlberg

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